Kaffee ist ein komplexes Naturprodukt mit hunderten von Aromen, die für den abwechslungsreichen Geschmack sorgen. Wie geschmackvoll Sie Ihren Kaffee empfinden, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören beispielsweise die Kaffeesorte, die Anbaubedingungen, das Ernteverfahren oder die Röstung. Zugleich haben Sie es selbst in der Hand, ob Ihnen Ihr Kaffee schmeckt oder ob der Kaffee zu bitter oder zu sauer ist. Denn der Mahlgrad, die Wassertemperatur, die Extraktionszeit oder das Wasser-Kaffee-Verhältnis beeinflussen den Kaffeegeschmack erheblich. Zubereitungsfehler können immer dafür verantwortlich sein, dass der Kaffee sauer oder bitter schmeckt.
Wichtige Faktoren für ein vollmundiges Kaffeearoma
Ein entscheidender Faktor für den Kaffeegeschmack ist die Kaffeesorte. Grundsätzlich sind Arabica-Bohnen milder und fruchtiger als Robusta-Bohnen. Aber auch innerhalb der Kaffeesorten gibt es große Unterschiede. Denn die Bodenbeschaffenheit, die Sonnenscheinintensität, die Temperatur oder die Niederschläge wirken sich auf die Kaffeebohnen und damit auf den Geschmack aus. Die persönlichen Vorlieben tragen daher dazu bei, ob Sie einen Kaffee wohlschmeckend empfinden oder nicht. Wenn Ihnen eine Kaffeesorte nicht schmeckt, dann probieren Sie einfach mal eine alternative Bohnenmischung. Als Naturprodukt ist Kaffee empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Daher haben Sie ein Auge auf die Kaffeequalität, den Zustand Ihres Kaffeezubehörs und die Wasserqualität.
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Kaffeequalität prüfen
Alter oder falsch gelagerter Kaffee schmeckt nicht. Bei einer zu langen Lagerung verliert Kaffee grundsätzlich an Aroma. So führt der Kontakt mit Sauerstoff dazu, dass Kaffee ranzig schmecken kann. Beachten Sie daher unbedingt Mindesthaltbarkeitsdatum. Nach Anbruch einer Originalverpackung ist gemahlener Kaffee etwa zwei Wochen ohne Qualitätseinbußen genießbar. Bei ganzen Kaffeebohnen sollten Sie sie innerhalb von etwa vier Wochen verbrauchen. Sowohl ganze Kaffeebohnen als auch gemahlene Kaffeebohnen müssen trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Da Kaffee auch Gerüche aus der Umgebung aufnehmen kann, ist eine luftdichte Verpackung empfehlenswert.
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Reinigungszustand der Maschine und der Mühlen prüfen
Kaffee hinterlässt als Naturprodukt bei der Kaffeezubereitung mit der Zeit seine Spuren. Das ist ganz natürlich. Deshalb müssen Sie die regelmäßige Reinigung Ihrer Kaffeemaschine und Ihres Kaffeevollautomaten im Auge behalten, wenn Sie Ihren Kaffee in vollen Zügen genießen wollen. Die Siebe und Ausläufe sollten Sie besonders oft reinigen, um Öle, Fette und weitere Rückstände zu beseitigen. Aber auch der Bohnenbehälter und die Kaffeemühle verlangen Aufmerksamkeit. Fettrückstände und Kaffeeöle führen andernfalls zu einem ranzigen Geschmack, sodass die Kaffeearomen nicht mehr zur Geltung kommen können.Aber zu viel Reinigung kann auch zu viel des Guten sein. Denn nach einer vorschriftsmäßigen Entkalkung kann der Kaffeegeschmack verfälscht sein. Sie müssen sich daher Zeit dafür nehmen, das Entkalkungsmittel wieder gründlich zu entfernen. Die sauren Entkalkungsmittel wirken sich sonst negativ auf den Geschmack aus. Eine regelmäßige Pflege und Reinigung erhöht insgesamt die Lebensdauer.
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Filter und Wasserqualität prüfen
Der Großteil von Kaffee besteht aus Wasser. Daher muss neben der Qualität der Kaffeebohnen auch die Wasserqualität hervorragend sein. So können alte Wasserleitungen dazu führen, dass sich Fremdstoffe wie Rost oder Kupfer im Wasser anreichern. Darüber hinaus haben auch Kalkablagerungen einen negativen Einfluss auf den Geschmack. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Kaffeegeschmack ist die Wasserqualität. Das Wasser darf nicht zu kalkhaltig und nicht zu sauer sein. Wenn das Wasser zu hart ist, dann können sich die Aromen nicht entfalten. Der pH-Wert des Wassers sollte im Idealfall zwischen 7 und 8 liegen.
Kaffee zu sauer: 5 Gründe
Wenn der Kaffee zu sauer schmeckt, dann gibt es dafür verschiedene Ursachen. Neben der Kaffeebohne an sich spielt die Kaffeezubereitung die entscheidende Rolle. Für einen ungetrübten Kaffeegenuss sollten Sie den folgenden Punkten Beachtung schenken.
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Zu saure Kaffeesorten
Der Säuregehalt variiert von Kaffeesorte zu Kaffeesorte. Die eigenen Vorlieben bestimmen daher entscheidet darüber, ob Kaffee als sauer empfunden wird. Was der eine als störend empfindet, ist für den anderen wiederum perfekt. Robusta-Bohnen haben mehr Säure als Arabica-Bohnen. Daher kann schon ein Wechsel das Problem lösen, wenn Sie Ihren Kaffee zu sauer empfinden.
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Zu geringe Brühtemperatur
Der Kaffee kann zu sauer schmecken, wenn die Brühtemperatur zu gering ist. Bei einer Brühtemperatur von weniger als 85 Grad Celsius werden vorrangig Säuren aus dem Kaffee extrahiert. Andere Aromen werden bei so einer niedrigen Brühtemperatur nicht ausreichend ausgebildet. Der Kaffee schmeckt dann nicht nur sauer, sondern auch wässrig. Eine höhere Brühtemperatur ist daher notwendig, um die perfekte Balance zwischen Säure, Bitterkeit und Süße zu erhalten.
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Zu kurze Extraktionszeit
Bei einer kurzen Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee werden zuerst die Säuren aus dem Kaffee herausgelöst. Denn die Säuren sind besonders schnell wasserlöslich. Weitere Aromen, die für einen ausbalancierten Kaffeegenuss unerlässlich sind, sind nicht so schnell wasserlöslich. Daher schmeckt bei einer zu kurzen Extraktionszeit der Kaffee zu sauer.
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Zu grober Mahlgrad
Bei einem zu groben Mahlgrad schmeckt der Kaffee oftmals ebenfalls zu sauer. In diesem Fall hat das Kaffeemehl insgesamt eine kleinere Oberfläche, sodass zwischen Kaffeemehl und Wasser die Interaktionszeit geringer ist. Denn bei einem groben Mahlgrad fließt das Wasser leichter durch das Kaffeepulver als bei einem feineren Mahlgrad hindurch. Daher sollten Sie mit dem Mahlgrad etwas experimentieren, wenn Ihnen Ihr Kaffee zu sauer schmeckt.
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Zu niedriger pH-Wert des Brühwassers
Die Wahrnehmung der Säure eines Kaffees hängt ebenso vom pH-Wert des Brühwassers ab. Bei einem niedrigen pH-Wert wird der Säureeindruck verstärkt. Daher schmecken Kaffees mit einer hohen Säure mit saurem Wasser noch saurer. Daher sollten Sie den pH-Wert des von Ihnen verwendeten Brühwassers überprüfen.
Kaffee zu bitter: 5 Gründe
Ein bitterer Kaffeegeschmack gehört zur Aromenvielfalt. Aber ein Kaffee kann auch zu bitter schmecken. Dafür gibt es die verschiedensten Gründe, die die Kaffeebohnen an sich und die Kaffeezubereitung betreffen.
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Zu bittere Kaffeesorten
Mit den Jahren des Kaffeegenusses wissen Sie sicherlich, welche Kaffeesorten Ihnen am liebsten schmecken. Manchmal probieren Sie vielleicht auch neue Kaffeesorten aus. Bei einem hohen Anteil von Robusta-Bohnen kann der Kaffee bitterer schmecken. Arabica-Bohnen sind dagegen milder und ausgewogener im Geschmack. Experimentieren Sie daher mit den Kaffeebohnen.
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Zu dunkle Röstung
Die Röstung hat ebenfalls einen großen Einfluss auf den Geschmack. Für eine Bitterkeit sorgt eine zu dunkle Röstung. Diese Röstung wird bei höheren Temperaturen durchgeführt und dauert länger als eine helle Röstung. Der Kaffee einer dunklen Röstung enthält durch den Röstvorgang mehr Bitterstoffe. Die dunklen Röstungen werden vor allem bei Espresso eingesetzt.
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Zu hohe Brühtemperatur
Eine zu heiße Brühtemperatur ist für den Kaffeegeschmack nicht ideal. Die ideale Brühtemperatur liegt zwischen 92 und 96 Grad Celsius. Wenn das Wasser heißer ist, dann lösen sich die Bitterstoffe leichter. Außerdem zerstört das zu heiße Wasser die Aromen. Wenn Sie also Kaffee in einem Kaffeebereiter zubereiten, dann lassen Sue das Wasser nach dem Kochen noch eine Minute bis drei Minuten ruhen, bevor Sie es verwenden. Bei Kaffeevollautomaten können Sie die Brühtemperatur in der Regel einstellen.
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Zu lange Extraktionszeit
Die Extraktionszeit des Wassers mit dem Kaffeepulver beeinflusst die Bitterkeit. Der perfekte Zeitraum hängt immer von der gewählten Zubereitungsart und vom eigenen Geschmack ab. Wenn der Kaffee zu bitter schmeckt, dann kann die Kontaktzeit zu lang sein. Bei einer zu langen Extraktionszeit werden zu viele Bitterstoffe herausgelöst. Deshalb sollten Sie dann die Extraktionszeit reduzieren und die Auswirkungen auf den Geschmack beobachten.
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Zu feiner Mahlgrad
Bei der Kaffeezubereitung beeinflussen sich Mahlgrad und Extraktionszeit gegenseitig. Bei einem feinen Mahlgrad hat das Kaffeemehl eine größere Oberfläche als bei einem groben Mahlgrad. Das Brühwasser fließt dann langsamer durch das Kaffeemehl. Dadurch erhöht sich die Kontaktzeit, sodass mehr Bitterstoffe freigesetzt werden.
„Kaffee schmeckt nicht“ gibt’s nicht
Säure und Bitterkeit kommen im Kaffee natürlicherweise vor. Sie müssen allerdings ausbalanciert sein, sodass sie den Geschmack des Kaffeetrinkers treffen. Die Aromenvielfalt eines Kaffees wird durch eine harmonische Säure und leichte Bitterkeit bereichert. Sie haben es als Kaffeetrinker selbst in der Hand, wie sauer oder bitter Ihr Kaffee schmecken soll. Die Kaffeezubereitung ist mit Ausprobieren und Experimentieren verbunden. Schlussendlich sind die Geschmäcker verschieden.
Natürlich stehen die Expertinnen und Experten von BEVERO jederzeit für eine Beratung gerne zur Verfügung.