Kaffeegürtel
Die Kaffeepflanze, botanisch Coffea, wird hauptsächlich in zwei Arten angebaut, Coffea arabica und Coffea canephora. Besser bekannt sind die beiden als Arabica und Robusta. Sie machen beinahe den gesamten Kaffeeanbau der Welt unter sich aus. Arabica fährt dabei mit 61% eindeutig den Klassensieg gegenüber den 39% der Robusta ein. Es gibt noch zwei weitere Sorten, Liberica und Excelsea, die jedoch so gut wie keine wirtschaftliche Bedeutung haben. Kaffeepflanzen sind sehr empfindliche Gewächse und können nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen angebaut werden. Coffea mag keine klimatischen Extreme, das Klima muss ausgeglichen sein, ohne zu große Temperaturschwankungen. Außerdem sollte Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung gegeben sein, und Wind trifft auch nicht auf große Gegenliebe. Diese klimatischen Voraussetzungen finden sich nur in Äquatornähe, sodass nur dort erfolgreich in größeren Mengen Kaffee angebaut werden kann. Die Anbaugebiete ziehen sich rund um die Erde, daher spricht man auch vom Kaffeegürtel des Planeten.
Anbau und Wachstum von Kaffee
Kaffeebohnen sind etwa acht Wochen nach ihrer Reife am keimfähigsten. Vor dem Einpflanzen wird die Bohne von der sie umgebenden Pergamenthaut befreit und eingepflanzt. Etwa sechs Wochen später können erste Triebe entstehen. Nach frühestens acht Monaten, wenn der neue Kaffeestrauch eine Höhe von zwanzig bis dreißig Zentimetern aufweist, wird er aus dem Gewächshaus in die Plantage ausgepflanzt. In freier Natur kann die Kaffeepflanze als Strauch eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen, als Baum sogar eine Höhe von zwölf Metern. Auf den Plantagen wird die Pflanze regelmäßig beschnitten und bleibt daher in einer mittleren Strauchhöhe. Diese geringere Höhe vereinfacht Pflege der Pflanze und die Ernte der Bohnen. Die erste Ernte kann dabei nach frühestens drei Jahren erfolgen. Kaffeepflanzen erreichen nach etwa zehn Jahren die größte Erntemenge, diese bleibt etwa zehn Jahre konstant und sinkt dann langsam ab. Arabica Pflanzen wachsen bevorzugt im Hochland, dort sind die Temperaturen geringer und die Pflanzen wachsen langsamer. Dies trägt zum intensiveren Aroma der Arabica Bohne bei. Robusta wird meist in der Ebene angebaut und ist weniger temperaturempfindlich.
Picking oder Stripping
Je nach Anbaugebiet und Kaffeesorte wird ein- oder zweimal im Jahr geerntet. Die Ernte dauert bis zu zwölf Wochen, da besonders bei qualitativ hohen Bohnen immer mit der Hand geerntet wird. Arabica Bohnen werden generell per Hand gepflückt. Dabei gehen die Arbeiter täglich durch die Plantagen und suchen sich die vollends reifen, roten Kaffeefrüchte, Kaffeekirschen genannt, heraus und pflücken sie. Diese Methode bezeichnet man als „Picking“. Sie wird nur für hochwertigen Kaffee angewendet, da sie sehr arbeitsintensiv und damit teuer ist. Bei einfachem Kaffee wird das sogenannte „Stripping“ angewendet. Dabei werden alle Bohnen einer Pflanze mit der Hand abgestreift und gleichzeitig geerntet. Das Stripping wird teilweise auch maschinell durchgeführt. Abschließend werden die Bohnen getrocknet, von ihrer Hülle befreit und in Säcke verpackt.